Angesichts der unfassbar aggressiven, rassistischen und hetzerischen „Gemeinsamen Erklärung“ vom 15. März 2018 von Broder, Tellkamp, Sarrazin, Safranski und der Neuen Rechten haben wir die unten stehende Gegenerklärung entwickelt.
Seid Ihr und sind Sie mit dabei? Wir freuen uns über Unterstützung und Unterschriften!
Bei Interesse den Aufruf gerne teilen und verbreiten, per Telefon Leuten Bescheid sagen oder beim Bäcker, im Supermarkt, an der Uni, der Schule, der Mensa, am WG-Küchentisch oder beim Abendessen im Restaurant, in der U-Bahn, S-Bahn, im ICE, auf dem Fahrradweg und im Buchladen, in den sozialen Medien online, auf Blogs darauf verweisen oder beim Ost- und Gemüseladen um die Ecke drüber reden, in der Kirche, der Moschee oder der Synagoge diskutieren, in der Politgruppe, im Jugendzentrum, beim Spätkauf und Kiosk gegenüber, beim Ausflug mit Freund*innen, in der Disko, beim Konzert, im Fußballstadion, in Kneipen und Restaurants, in Parks, auf Veranstaltungen, Demos und Aktionen oder in der Fraktions- oder Redaktionssitzung usw.
Wer hat diese Erklärung initiiert? Clemens Heni, Politologe, Direktor, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA); Chaja Boebel, Historikerin und Gewerkschaftssekretärin (IG Metall); Clarissa Haziri-Hagner, Sprachlehrerin und Thomas Weidauer, Blogger und Computerexperte
Unterzeichner*innen bitte eine E-Mail an info@reflektiertevielfalt.de schicken, merci!
https://www.reflektiertevielfalt.de/
https://www.facebook.com/reflektiertevielfalt/
Reflektierte Vielfalt
statt nationaler Homogenität
- April 2018
Seit einigen Jahren ist die vielfältige Demokratie in diesem Land so bedroht wie seit langer Zeit nicht mehr. Entgegen unzähligen Agitator*innen auf der Straße, in den Parlamenten oder bei der „Gemeinsamen Erklärung 2018“ sind für uns alle Menschen gleich.
Es ist purer Zufall, wo ein Mensch geboren wird.
Menschen, die fliehen, lassen alles zurück, Materielles, Erinnerungen, Familien, das Klima, Jobs, Düfte, Geräusche.
Viele sind traumatisiert und haben die Hoffnung auf ein besseres Leben.
Und jetzt werden sie in nie dagewesener Form attackiert, mit Brandsätzen, Blicken, Schlägen, Worten und Erklärungen.
Entgegen den 1990er Jahren sind diesmal angesichts von brutaler, massenmedialer Stimmungsmache gegen „Nicht-Deutsche“ liberale und linke Stimmen verstummt.
Menschen in Not zu helfen ist für eines der reichsten Länder der Welt eine Selbstverständlichkeit. Viele Probleme, die zur Flucht führen, rühren von unserem Verhalten her, seien es die Weltwirtschaftsordnung, Waffenexporte oder die Klimapolitik.
Wir sind nicht naiv und wissen, dass Einwanderer keine besseren, aber auch keine schlechteren Menschen sind. Eine homogene Gesellschaft ist antidemokratisch.
Wir stehen für Vielfalt, ohne die Herausforderungen, die sich daraus ergeben, zu ignorieren.
Wir sehen die Gefahr islamistischer Hassprediger, die nicht geringer ist als die von deutsch-nationalen Hasspredigern. Beide haben ähnliche autoritäre Charaktere.
Viele Menschen sind heute wie paralysiert angesichts des offenen Rassismus weiter Teile der Gesellschaft bis in den Deutschen Bundestag.
Eine Partei und ihre Anhänger*innen, die „stolz“ sind auf „deutsche Soldaten in zwei Weltkriegen“, sind offenkundig nicht in der Demokratie angekommen und noch nicht integriert.
Wir sind mit denen solidarisch, die sich aktiv für eine heterogene und offene Gesellschaft einsetzen und sich den Feinden der Vielfalt aktiv entgegenstellen.
Berlin, 9. April 2018
Erstunterzeichner*innen:
Clemens Heni, Politologe, Direktor, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA)
Chaja Boebel, Historikerin und Gewerkschaftssekretärin (IG Metall)
Clarissa Haziri-Hagner, Sprachlehrerin
Thomas Weidauer, Blogger und Computerexperte
Lale Akgün, Psychotherapeutin, Mitglied des Deutschen Bundestags (2002–2009, SPD)
Lars Rensmann, Professor für Politikwissenschaft, Uni Groningen
Jannis Goudoulakis, ehem. Vorsitzender des Integrationsrats, Leverkusen
Gert Weisskirchen, Mitglied des Deutschen Bundestags (1976–2009, SPD), Honorarprofessor, Fachhochschule Potsdam
Micha Brumlik, Pädagoge, Prof. em., Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
Wolfgang Seibert, Vorsitzender Jüdische Gemeinde Pinneberg, Pro-Asyl Menschenrechtspreis 2017
Richard Geisen, Sozialinstitut Kommende Dortmund
Falk Richter, Regisseur (u.a. Schaubühne, Berlin)
Susanne Wein, Historikerin
Petra Merkel, Mitglied des Deutschen Bundestags (2002–2013, SPD)
Benno Herzog, Soziologe, Universität Valencia
Michael Jänecke, Politologe und Bildungsreferent
Gerhardt Haag, Künstlerischer Leiter, africologneFESTIVAL, nächste Ausgabe Juni 2019
Süleyman Ateş, Ex-Hauptvorstandsmitglied GEW
Peter Bürger, Buchautor und Mundartforscher
Anton Maegerle, Journalist und Buchautor
Nils Gerster, Politologe
Albert Markert, Künstler und Autor
Kirsten Jahn, Künstlerin
Kazem Moussavi, Green Party of Iran
Jochen Kletzin, Vorstand, Gruppe7 Organisationsberatung eG
Sebastian Rest, Theaterwissenschaftler, Künstler bei VOLL:MILCH // Monster Control District
Hans Mörtter, Pfarrer, Lutherkirche Köln
Joy Aselmann, Politologin
Heidrun Kletzin, Organisationsberaterin
Thomas Hennig, Komponist und Dirigent
Weitere Unterzeichner*innen (wird regelmäßig aktualisiert):
Holly-Jane Rahlens, Schriftstellerin
Eberhard Delius, Büchermacher
Axel Acker, systemischer Coach und Trainer für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik
Ekaterina Trachsel, Theaterwissenschaftlerin, freie Theatermacherin mit VOLL:MILCH // MONSTER CONTROL DISTRICT
Peter Metz, Koordinationsteam Schulführung
Gemma und Dr. Matthias Rest
Ekkehard Theodor Bartz, Tischler und Langzeitarbeitsloser
Thomas Frerichs, Kirchenmusiker, Köln
Markus Meckel, Außenminister a.D., Mitglied des Deutschen Bundestages von 1990 bis 2009, Senior Associate Fellow der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP)
Dr. Barbara Fritz, Freie Autorin, Stuttgart
Edith Großpietsch, Ex-Gewerkschaftssekretärin der IG Metall, Offenbach
Birgit Meinecke, Köln
Angelika Krüger, Werkhof Regensburg gGmbH
Monika Kissling, Köln
Volker Seidenfuß, Neuhäußel
Dr. Stephanie Fehr
Peter Szygula , Ehrenamtlicher Referent der IGM
Paul Nemitz, Principal Adviser European Commission, Brussels
Lutz Geydan, Gewerkschaftssekretär
Robert Levin, Sprecher & Schauspieler
Peter Nowak, Journalist
Wolfgang Brosche, Publizist
Philipp Christoph Tautz, UX Designer, Yokohama, Japan
Uwe Baasch, UBBeratung & Moderation UG
Jörg Heiser, Geschäftsführender Direktor, Professor für Kunsttheorie, Kunstkritik, Interdisziplinarität, Institut für Kunst im Kontext, Universität der Künste, Berlin
Elena Sonja Moltenbrey, Landkreis Esslingen, Baden-Württemberg
Dilek Durak
Elisabeth Graff, Diplompsychologin
Katja Thorwarth, Frankfurter Rundschau
Susanne Klabunde, Grafikerin
Gunnar Solka, Schauspieler
Peter Friedrich, Pianist
Matthias Ehm, Kulturmanager, Sprecher AG DIE LINKE queer Stuttgart
Brigitte Bergmann, Dresden
Tina Kastner
Lothar Dege, Dipl. Verwaltungswirt, Berlin
Ralf Paschold, Hümmerich
Heinrich Schmitz, Rechtsanwalt und Autor
Rudolf von Schorlemer, Gründer Bunte Liga Köln
Jürgen Cremer
Christian Knuth, Journalist
Jan Körper, Gewerkschaftssekretär NGG Oberfranken
Sabine Weinforth, Düsseldorf
Dr. Andreas Rest, Arzt
Christina Rest, Frankfurt
Michael Eichholz, Aktivist und Krankenpfleger
Sabine Waage, Zustellerin, Leipzig
Martin Ulmer, Geschäftsführer des Gedenkstättenverbunds Gäu-Neckar-Alb
Johannes Angermuller, Professor of Discourse, Centre for Applied Linguistics, The University of Warwick, UK
Dincer Dinc
Stefan Müller, Historiker
Andreas Köppe, Sozialwissenschaftler, Bildungsreferent, leidenschaftlicher Gewerkschafter
Pascal Begrich, Historiker und Geschäftsführer von Miteinander – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V.
Bettina Ingwersen
Marion Jackson, Zentrum für Molekularbiologie, Sekretariat, Uni Tübingen
Gisela Qasim, Diplom-Dozialwirtin, Unternehmensberaterin
Petra Baasch, Bergneustadt, Gewerkschafterin
Gerhard K. Nagel, freier Journalist
Monika Halbinger, Historikerin
Gerhard Voss, Pensionär und Schatzmeister Grüne Osterholz
Ron Manheim, Kunsthistoriker, Initiator und 1. Vorsitzender des Vereins ‚Haus der Begegnung – Beth HaMifgash e.V.‘, Kleve
Thomas Zimmer, Freier Journalist & Autor, Karlsruhe
Marco Hellriegel, Jurist, in einem Amt für Soziales im Bereich Asylbewerberleistungsgesetz
Verband binationaler Familien u. Partnerschaften, iaf e.V., Frankfurt am Main
Markus Schäfer, Grafiker
Christian Stumberg
Anke Vanhulle, Köln
Martin Jahn, Volkswirt, Köln
Christel Opeker, Freiburg
Johannes Dessecker, Rosenfeld
Martin Kühnemundt, Sozialarbeiter aus Karlsruhe
Hans-Jürgen Zeese, Diplom-Psychologe
Eugenia Selkind, Kunsthistorikerin und Sozialarbeiterin
Achim Aland, Fulda
Monika-Josefine Thömmes, Kinderkrankenschwester
Jan Eustergerling, Künstler & Designer, Hamburg
Markus Hallensleben, Assoc. Prof., Central, Eastern and Northern European Studies, Vancouver, Canada
Aktion 3.Welt Saar e.V.
Lothar Janz, Mensch
Dr. H. Leo Kretzenbacher, School of Languages and Linguistics, German Studies Program
The University of Melbourne, Australia
Dr. Martin Jander, Lecturer für deutsche und europäische Geschichte an der Stanford University (Berlin), Betreiber der Stadtführungsagentur “Unwrapping History”
Werner Keller
Walter Wandtke, freier Journalist, Essen
Dr. Norbert Fasse, Historiker, Billerbeck (NRW)
Holgar Hloch
Buchladen zur schwankenden Weltkugel
Anne Maennchen, stellvertr. Vorsitzende Kulturforum Südliche Bergstraße e.V. , dipl. Sozialarbeitern (FH) a.D.
Rainer Wieczorek (Künstler/Soziologe/DADAsoph)
Gerti Schütz-Salih, Frankfurt am Main
Henning Hirsch