DOKUMENTATION: We don't like your love-song. Kritik des Antizionismus der Revolutionären Zellen – und anderer Linker heute

Kritik am linken Antisemitismus wird bis heute sehr häufig abgewehrt. Heute vor 13 Jahren, am 13. Oktober 2000, fand in Bremen eine Veranstaltung zur Geschichte der „Revolutionären Zellen“ statt. Aus diesem Anlass sowie dem damals aktuellen Ausbruch der Zweiten Intifada hatte die Gruppe m.e.l.a.n.g.e. aus Bremen im Januar 2001 eine Kritik des linken Antisemitismus am Beispiel der Revolutionären Zellen (RZ) publiziert. Vieles scheint bis heute aktuell geblieben zu sein, ja der Text mag in Teilen analytisch viel weiter gewesen zu sein als manche heutige Befassung mit linkem Antisemitismus. Als Anregung für interessierte Forscherinnen und Forscher sei diese Broschüre hier DOKUMENTIERT.

Editorial

We don’t like your love-song. Kritik des Antizionismus der Revolutionären Zellen – und anderer Linker heute will eine Diskussion über den Antisemitismus in der deutschen Linken anregen. Modethema?

Alles schon durchgekaut?

Wir meinen: in Bremen (und nicht nur hier) wurde darüber heutzutage noch nicht viel öffentlich gemacht.

Antizionismus existiert in der Neuen Linken (Seite 5) in der BRD – die DDR bleibt hier außen vor – seit 1967 bis heute. Das möchten wir anhand der Flugzeugentführung nach Entebbe (Seite7) darstellen, um danach zu zeigen, weshalb dieser Antizionismus mittels des Begriffs der Projektion (Seite 14) als Antisemitismus dechiffriert werden kann. Wo Selbstkritik angesagt wäre, wird neuerlich der einigende Mantel des Schweigens angelegt – trifft sich hier die Linke undercover mit Walser? (Seite 22)

Diese Thematik hat in unserer Gruppe einen mitunter schwierigen Diskussionsprozeß angestoßen, der nicht beendet ist und wir hatten untereinander manche strittigen Punkte, was sich auch im Schreibstil niederschlug.

Wichtig war uns vor allem, Beispiele zusammenzutragen, die manch einer/einem unbekannt sein dürften und die wir ziemlich krass und heftig fanden; wir mußten uns einige Male vergegenwärtigen, daß wir Texte der radikalen Linken lasen und nicht irgendein deutsch- nationales Gewäsch.

Beim Durchsehen unseres Textes wurde uns bewußt, wieviel antisemitischen Sprachduktus wir darstellten und damit weitertransportieren. Wir setzen uns zwar mit analytischer Kritik eindeutig davon ab und hoffen, daß uns dies gelungen ist. Dennoch haben wir so viele antizionistische Beispiele, weil es in dieser Linken offenbar nötig scheint.

Wir freuen uns über Anmerkungen, kritische Reflektionen, Lob und Tadel

Gruppe m.e.l.a.n.g.e., im Januar 2001

Die Broschüre „We don’t like your love song – Kritik des Antizionismus der Revolutionären Zellen – und anderer Linker heute“ als PDF lesen.

 

 

 

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